Das 120 Jahre alte Rheintalhaus in Lustenau, das bereits in mehreren Etappen umgebaut wurde, soll in seinem neuen Entwurf näher an den ursprünglichen Zustand herangeführt werden. Mithilfe von Bestandsplänen und alten Fotografien wird das historische Wohnhaus behutsam rekonstruiert. Dabei geht es jedoch nicht um einen vollständigen Rückbau, sondern um eine ausgewogene Kombination aus Erhalt und moderner Neuinterpretation.
Ein zentrales Element des Entwurfs ist die Umnutzung des ehemaligen Stadels, der zunächst als Stall und später als Werkstatt diente. Um einen ebenerdigen Zugang zum Garten zu ermöglichen, wird dieser Teil des Gebäudes zum Wohnraum umgestaltet. Hier wird die historische Bausubstanz mit modernen Elementen kombiniert: Große Fensteröffnungen und eine neue, dunkle Holzfassade aus breiten Fichtenbrettern prägen das Erscheinungsbild. Der Verzicht auf den traditionellen Deckleistenschirm verleiht der Fassade eine zeitgemäße, klare Ästhetik.
Um den Kostenrahmen nicht zu überschreiten und dennoch mit dem großen Bauvolumen umzugehen, bleibt das Dachgeschoss sowie Teile des Stadels unbeheizt. So entsteht ein harmonischer Dialog zwischen Alt und Neu, der sowohl die Geschichte des Hauses respektiert als auch zeitgemäße Anforderungen erfüllt.
